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Wie bei manchen anderen imperialen Sammlungen lassen sich auch einige Mineralstufen der Wiener Sammlung bis in die Kunst- und Wunderkammern der Renaissance zurückverfolgen. Die ältesten mineralogischen Objekte im heutigen Naturhistorischen Museum in Wien, die sich literaturbelegt bis in diese frühe Zeit des Sammelns nachweisen lassen, stammen aus der berühmten "Ambraser Sammlung" Erzherzogs Ferdinand II, dem Grafen von Tirol. Sie werden im ersten Inventar, ein Jahr vor dem Tod des Erzherzogs angelegt, bereits erwähnt (PRIMISSER, 1819). Dabei handelt es sich u.a. um eine der besten Stephanitstufen von Joachimsthal/Böhmen, verschiedene Argentite vom selben Fundort, einige wunderbare Kassiteritgruppen von Schlaggenwald/Böhmen, große Quarzkristalle vom Zillertal und vom Ahrntal, mehrere Gold- und Silberklumpen aus "Peru" und die bekannte, mit Pech aus verschiedenen kleineren Smaragdstufen und -einzelkristallen zusammengesetzte, kolumbianische "Smaragdstufe". Sie stellen einige der wenigen, noch aus dieser frühen Sammelperiode erhalten gebliebenen naturkundlichen Objekte dar !
Große Teile der Ambraser Sammlung, darunter auch viele Mineralien, kamen 1806 unter Kustos Alois Primisser nach Wien und wurden hier zunächst im Unteren Belvedere aufgestellt. 1880 wurde eine Auswahl von Mineralien dem k.k. Naturhistorischen Hof-Museum übergeben, 1881 folgte auf Anordnung des Obersthofmeisteramtes die schon erwähnte "Smaragd-Stufe", die zunächst 1880 wieder nach Ambras zurückgestellt worden war.
Auch in der Wiener kaiserlichen Bibliothek und Raritätenkammer (zum Teil unter zeitlich wechselnden Bezeichnungen auch Kunstkammer und Schatzkammer genannt) wurden einige wenige "Naturalien" bzw. "Seltsamkeiten der Natur" aufbewahrt, die dann Mitte des 18. Jahrhunderts in die neu gegründete (kaiserliche) Privatsammlung von Kaiser Franz I (Franz Stephan von Lothringen) eingereiht wurden. So schreibt etwa Abbé STÜTZ (1807): "Alles, was von diesem Fache bey uns zu finden war, bestand in einigen Klumpen von Silber und Gold aus Amerika, wahrscheinlich Geschenke der Könige von Spanien aus dem Hause Habsburg, in dem berühmten, 34 Lothe wiegenden Opale, und einigen wenigen unbedeutenden Mineralien, welche alle mit den verschiedenen Kunstarbeiten aus Bergkrystall, Achat, Jaspis und Elfenbein in der k.k. Schatzkammer aufbewahret wurden" (STÜTZ, 1807, p 11/12).
Auch hier fallen die "Klumpen von Silber und Gold aus Amerika" auf, die somit ähnlich wie in anderen imperialen Sammlungen - wenn auch meist der Kuriosität und vermutlich auch Geltungssucht wegen - zu den frühesten, bewußt gesammelten erdwissenschaftlichen Objekten in den großen europäischen Museen zählen.
Die Sammlung des Chevalier de Baillou von Florenz
Den Grundstock der Wiener Naturaliensammlung bildete die ehemalige Privatsammlung des Florentiner Universalgelehrten Johann von Baillou. Kaiser Franz I, der 1739 neuer Großherzog der Toskana wurde, und der 1745 zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation gekrönt wird, ist den aufstrebenden Naturwissenschaften gegenüber sehr aufgeschlossen. Er erwirbt 1748 die Naturaliensammlung Johann von Baillou‘s, die zur damaligen Zeit mit einem Gesamtbestand von ca. 30.000 Stück als bedeutendste Sammlung ihrer Art in Europa galt. Der Gelehrte Joannon de Saint Laurent hatte diese kurz zuvor beschrieben (SAINT LAURENT, 1746).
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts war es um die naturwissenschaftlichen Kenntnisse in der Habsburgermonarchie nicht zum Besten bestellt. Das mag auch einer der Gründe gewesen sein, warum sich Kaiser Franz I. entschloß, auch am Wiener Hof eine eigene Naturaliensammlung neben dem bereits bestehenden Physikalischen Cabinet und jenem für Münzen und Antiken einzurichten. Die Sammlung Baillou’s wurde nach Wien transferiert und in einem Saal des Augustiner Traktes der Hofbibliothek aufgestellt. Darüber hinaus wurde Johann von Baillou zum ersten Direktor dieses neuen "Naturalien-Cabinets" bestellt, auf Lebenszeit und mit Garantie der Direktorsstelle für seine Nachkommen.
In ihren frühen Anfängen war die Wiener Naturaliensammlung eine private Sammlung des Kaisers, zu seiner Erbauung und für sein stetes Interesse an naturwissenschaftlichen Erkenntnissen bestimmt. Sie bestand zu dieser Zeit größtenteils aus Mineralien, Versteinerungen, teils aber auch aus Muscheln, Schnecken, anderen tierischen Hartgebilden und auch einigen botanischen Objekten. Leider gibt die Beschreibung Saint Laurent’s keine konkreten Angaben über bestimmte Mineralien dieser Sammlung und auch im ersten Katalog der Wiener Mineraliensammlung, dem von Andreas Stütz in den Jahren 1797 - 1806 geschriebenen "Catalogus Stützianus", finden sich nur sehr wenige Hinweise auf diese Gründungsobjekte. So wissen wir heute nur, daß sich einige der schönen kolumbianischen Smaragde sicher bereits in der ehemaligen Privatsammlung Johann von Baillou’s befunden haben; u.a. auch jene Stufe, die Franz Stephan von Lothringen, umgeben von den Direktoren seiner Sammlungen, auf dem 1773 von Jakob Kohl und Franz Meßmer gemalten Gemälde im Stiegenaufgang des Naturhistorischen Museums in der Hand hält. Die meisten der offenbar in die Tausende gehenden mineralogischen Objekte, die der Kaiser mit der Sammlung "Baillou" erworben haben muß, können somit anhand der spärlichen Unterlagen heute leider nicht mehr identifiziert werden.
Das gleiche gilt aber auch für den größten Teil der zwischen 1748 und 1797 vom Kaiserhaus erworbenen Mineralien und Fossilien, sowie Edel- und Schmucksteinen. Das gilt aber auch für die Bezeichnung der Sammlung selbst, die in den verschiedenen, den Zeitraum zwischen 1748 und 1802 umfassenden, historischen Arbeiten angegeben wird. Es wird uneinheitlich von der "Alten Naturaliensammlung", vom "Mineralien-Cabinet", vom "Hof-Naturalien-Cabinet", von der "kaiserlichen Naturalienkammer" u.ä. berichtet (vgl. z.B. FITZINGER, 1856; BLÖCHLINGER vom BANNHOLZ, 1868; HAMANN, 1976).
Der Kaiser ließ es aber nicht nur beim Ankauf der Sammlung "Baillou" bewenden. Er soll beträchtliche Geldmittel zum Ausbau seiner Sammlungen bereitgestellt haben und war auch verschiedenen naturwissenschaftlichen Fragestellungen gegenüber durchaus aufgeschlossen. Berühmtestes, und immer wieder, möglicherweise hinsichtlich seines Wahrheitsgehaltes etwas verfälschtes, zitiertes Beispiel ist jener Versuch, den Franz Stephan unter Mitwirkung des durch seine physikalische Arbeiten bekannten Jesuitenpaters Joseph Franz (1704 - 1776) durchführte und die Verbrennbarkeit des Diamanten nachwies. Er veranlaßte auch eine Reihe von Expeditionen, welche neues Material für seine Sammlungen liefern sollten. So bereisten Nikolaus von Jacquin und der Hofgärtner Richard van der Schott zunächst Frankreich, von wo sie u.a. auch Mineralien nach Wien schickten (FITZINGER, 1856), um dann die Überfahrt nach Mittelamerika anzutreten. Jacquin brachte etwa 50 Kisten mit Naturalien und Kunsterzeugnissen nach Wien. Vermutlich gehören dazu auch die Platinproben von Choco in Kolumbien, die bereits im "Catalogus Stützianus" angeführt sind. 1758 stirbt Johann von Baillou und sein Sohn Ludwig Balthasar von Baillou übernimmt vereinbarungsgemäß die Leitung der Sammlung.
Auch Maria Theresia, Mitregentin in den Habsburgischen Erblanden, teilte die Interessen ihres Gemahls für die Wissenschaften. Sie schenkte Franz Stephan jenen herrlichen Blumenstrauß aus Edelsteinen, der heute mit Recht als Gründungsobjekt der Edelsteinsammlung des Wiener Museums angesehen werden kann. 761 Farbsteine und organische Substanzen und ca. 2.102 Diamanten sind zur Anfertigung dieses Juwelenbouquets - einen Blumenstrauß darstellend, mit verschiedenen kunstvoll nachgebildeten Insekten, Seidenblättern, in einer Vase aus Bergkristall gestellt - verwendet worden. Maria Theresia soll den Strauß eines Frühlingsmorgens dem Kaiser in sein Mineralienkabinett stellen haben lassen (FITZINGER, 1856). Der Tradition nach handelt es sich angeblich um eine Wiener Arbeit; der Wiener Juwelier Michael von Grosser soll diesen Strauß angefertigt haben. Es spricht aber einiges dafür, daß der Strauß vom Frankfurter Juwelier Georg Gottfried Lautensack stammt und schon der junge Goethe die Anfertigung des Kunstobjektes verfolgt hat (NIEDERMAYR, 1989). Berücksichtigt man die geschichtlichen Zusammenhänge, die von Goethe im 4. Buch seines Werkes "Aus meinem Leben" mitgeteilt werden, so muß der Strauß 1763 weitgehend vollendet gewesen sein. 1764 wurde des Kaisers Sohn, der spätere Kaiser Joseph II., in Frankfurt zum Deutschen König gekrönt und im Sommer 1765 starb der Kaiser.
Maria Theresia führte die Tradition der Wiener Naturaliensammlung fort. In der ihr eigenen praxisbezogenen Denkweise überantwortete sie aber, in Abstimmung mit ihrem Sohn und nunmehrigen Kaiser Joseph II., die ehemaligen Privatsammlungen dem Staat und unterstellte alle kaiserlichen Sammlungen der Oberaufsicht des Oberstkämmerers. Die Öffentlichkeit, das Volk, sollte von den Mineralien, die ja die Grundlage für die Industrieprodukte darstellten, Kenntnis erhalten. In gleicher Absicht gründete sie auch die erste Berghochschule der Monarchie in Schemnitz!
Die Direktion der Naturaliensammlung verblieb vorerst bei Ludwig Balthasar Ritter von Baillou (1758 - 1802); erst 1797 wurde diesem als 2. Direktor Andreas Stütz zur Seite gestellt. Zur Betreuung der ständig wachsenden Sammlung werden Baillou aber Johann Baptist Megerle zunächst als unentgeltlicher Gehilfe und der Hofmaler Franz Joseph Wiedon, der die naturhistorischen Gegenstände abbilden sollte, zugeteilt. Die Sammlungen waren nun (1766) zweimal in der Woche dem öffentlichen Besuch zugänglich. Sie waren aber noch immer nach dem alten System von Chevalier de Baillou aufgestellt. Insbesondere bei den Mineralien dürfte der Wunsch nach Besitz von mineralogisch ungewöhnlichen und seltenen, ja spektakulären Objekten gegenüber dem Interesse an einer entsprechenden systematischen Ordnung des Mineralreiches die Oberhand behalten haben.
Die geringe wissenschaftliche Effizienz ihrer Sammlungen scheint Maria Theresia ein Dorn im Auge gewesen zu sein und so berief sie 1776 Ignaz von Born, der sich als Mineraloge und Montanist bereits einen Namen gemacht hatte, vom Prager Münz- und Bergmeisteramt zur wissenschaftlichen Betreuung der Naturaliensammlung nach Wien.
Born bearbeitete zwar in vorbildlicher Weise die Conchylien-Sammlung und brachte 1778 ein reich bebildertes Verzeichnis derselben heraus, doch die mineralogischen Objekte wurden lediglich nach dem System von Wallerius und Cronstedt in den Jahren 1778 - 1780 neu aufgestellt. Zur Abfassung eines bebilderten Verzeichnisses, wie es für die Conchyliensammlung schon vorlag, reichten leider weder die Mittel noch offenbar die Zeit. Born wurde bei seinen Arbeiten außer vom Kustos Megerle auch vom 1778 neu aufgenommenen Mineralogen und Gehilfen Karl Haidinger unterstützt; letzterer wurde mit Wirkung vom 1. März 1780 zum Direktors-Adjunkten am Naturalien-Cabinet ernannt (FITZINGER, 1856).
Born, als bekannter Montanist und darüber hinaus auch Freimaurer in führender Position, hatte weitverzweigte Verbindungen und so setzte unter seiner Betreuung auch ein steter Strom an mineralogischen Objekten in die Wiener Sammlung ein. Aber auch in diesem Fall sind genauere Angaben dazu dem Inventar nicht zu entnehmen. Bekannt ist, daß eine Kollektion von sizilianischen Marmoren, Jaspisen und Jaspachaten sowie von Lavaauswürflingen des Vesuvs als Geschenke der Herzogin von Calabritto, Petronilla von Ligneville, nach Wien kam. Die Bergräthe Leithner in Idria, Ruprecht in Schemnitz, Müller von Reichenstein in Tirol und später in Siebenbürgen, Ployer in Kärnten und andere schickten aus den ihnen zugänglichen Bergbauen Mineralien und Gesteine nach Wien. Born veranlaßte auch die Transferierung der zunächst in der k.k. Schatzkammer aufbewahrten Meteorite (Hraschina, Tabor und Miskolcz) in die Naturaliensammlung.
Maria Theresia selbst kaufte kurz vor ihrem Tod die an mineralischen Bergbauprodukten reiche Kollektion des k.k. Hofsekretärs Joseph von Dam um den Betrag von 10.000,- Gulden.
Joseph II. setzte die Sammlungstradition, die nun zunehmend eine wissenschaftliche Profilierung erhält, fort. So veranlaßt er, daß eine Auswahl von Mineralien aus der hinterlassenen Sammlung seines Onkels und Generalgouverneurs der Niederlande, Herzog Karl von Lothringen, nach Wien gebracht wird und er selbst kauft anläßlich einer Reise in die Niederlande von Professor de la Patrie in Hamburg eine Kollektion von Zeolithen und Chalcedonen (FITZINGER, 1865). Im Zuge der Auflösung einer Reihe von Klöstern werden auch deren Sammlungen zum Teil in den Bestand der Naturaliensammlung übernommen.
Die erste Übersicht über die Neuaufstellung der Naturaliensammlung veröffentlicht HAIDINGER (1782).
Joseph II. veranlaßt auch mehrere Expeditionen nach Nord- und Mittelamerika sowie nach Afrika, die hauptsächlich zoologische, botanische und ethnographische Objekte für die Wiener Sammlungen erbringen. Einer der Teilnehmer an diesen Fahrten, der Gärntnergehilfe Franz Boos, überbringt dem Kaiser aber auch zwei große Bergkristalle aus Madagaskar als Geschenk des königlichen französischen Ingenieurs Cossigni. Einer dieser Quarze, ein 115 Kilogramm schwerer, langprismatischer und schön transparenter Kristall, ist auch heute noch in der Kastenvitrine im Saal I der Mineraliensammlung zu sehen.
Nach dem Tode von Joseph II. 1790 folgt in der Regentschaft dessen Bruder, Kaiser Leopold II. (1747 - 1792). Obwohl nur zwei Jahre im Amt, kann auch er durch Ankauf der reichen Mineraliensammlung des Feldmarschalls Andreas Grafen von Hadik die Sammlungsbestände ausweiten. Ihm folgt Franz II. (1768 - 1835) auf dem Kaiserthron. Im Zuge der napoleonischen Kriege muß Franz II. auf die Deutsche Kaiserkrone 1806 verzichten und ist seit 1804 als Franz I. nur mehr Kaiser von Österreich.
Aber schon lange vorher, 1788, wird Andreas Xaverius Stütz, Professor der Naturgeschichte und Geographie an der k.k. Real-Akademie und ehemals Kanonikus der regulierten Chorherren des heiligen Augustin, an Stelle des als Bergrath und Professor der Mathematik und Mechanik an die Bergakademie in Schemnitz berufenen Karl Haidinger, Direktors-Adjunkt der Naturaliensammlung.
Stütz hatte sich schon lange mit den geognostischen Verhältnissen seiner Heimat Niederösterreich auseinandergesetzt und auch einige mineralogische Abhandlungen veröffentlicht. Er beginnt, unterstützt vom Kustos Johann Carl Megerle, der speziell die Mineralien sowie einen Teil der Molluskensammlung betreut, mit dem, was alle Mitarbeiter am Kabinett bisher vermieden hatten, nämlich mit der inventarmäßigen Aufnahme der erdwissenschaftlichen Objekte. So entsteht zwischen 1797 - 1806 der erste - von Stütz selbst (?) handgeschriebene - Katalog der Naturaliensammlung, der "Catalogus Stützianus". Ein "Einschreibebuch" existierte zwar bereits seit 1780, doch wurde es offenbar noch nicht konsequent geführt, und auch die - wesentlich später vergebenen - heute gültigen Inventarnummern sind darin nicht vermerkt. Gleiches gilt für eine Reihe loser Archivblätter und Abschriften von Minerallisten noch älterer Zeit. Die Zuordnung der alten, vor 1797 in die Sammlung gelangten mineralogischen Objekte ist daher heute sehr schwierig, zumindest spekulativ, wenn nicht überhaupt unmöglich - darauf wurde schon früher hingewiesen. Mit dem "Catalogus Stützianus" beginnt somit auch in der Wiener Mineraliensammlung eine neue Ära.
Während der Amtszeit von Stütz veränderte sich aber auch die Organisationsform der habsburgischen Sammlungen. So bestand neben der "Alten Naturaliensammlung" im Augustiner Trakt der Hofbibliothek, die Stütz zu betreuen hatte, auch das k.k. Physikalisch-Astronomische-Cabinet, das Kunst-Cabinet und das Natur-Thier-Cabinet am Josefsplatz. Stütz übernimmt 1801 auch dessen provisorische Leitung. 1802, nach dem Tod von Ludwig von Baillou, dessen Sohn auf die von Franz Stephan von Lothringen zugesicherte Erbfolge in der Direktion der kaiserlichen Naturaliensammlung verzichtet, werden die beiden Sammlungen vereint und Stütz zu deren alleinigem Direktor bestimmt. Ihm zur Seite stehen Direktors-Adjunkt Johann Baptist Megerle und Kustos Johann Carl Megerle. Letzterer führte zunächst seit 1786 unentgeltlich Ordnungsarbeiten in der Naturaliensammlung durch, wurde 1792 Kustos-Adjunkt und 1797 zum Kustos befördert. Der Titel des neuen Museums lautet nun "Vereinigte Naturalien-, Physikalisches und Astronomisches Cabinet"; es besteht von 1802 bis 1806, als Stütz, 59-jährig, stirbt. Mineralien, Gesteine, Edel- und Schmucksteine, Fossilien sowie einige Meteorite sind dem "Mineralien-Cabinet" zugeordnet.
Das Vereinigte k.k. Naturalien-Cabinet
Kaiser Franz I. benutzt die durch den Abgang von Stütz sich ergebende Zäsur zur Abtrennung des nunmehrigen "Physikalisch-Astronomische Cabinets" vom "Vereinigten k.k. Naturalien-Cabinet", das bis 1851 Bestand haben wird. Die Leitung dieses neuen Naturkundemuseums in Wien übernimmt Carl von Schreibers, der schon unter Leopold II., neben Johann Paul Carl von Moll und Leopold von Fichtl an der Neuaufstellung der Naturaliensammlung - wenn auch nur am Rande - mitgewirkt hatte und auch die Lehrkanzel für spezielle Naturgeschichte an der Wiener Universität innehatte.
Schreibers ist vielseitig interessiert und entwickelt eine gewisse Vorliebe für Mineralogie und Meteoritenkunde. Seine Hauptaufgabe besteht auf besonderem Wunsch des Kaisers aber in der völligen Neuorganisation der ihm anvertrauten Sammlungen. Angestrebt wird eine wissenschaftliche, dem Vorbild des Pariser Museums nachempfundene, Neuaufstellung der Bestände, insbesondere der zoologischen und botanischen Objekte.
1807 veröffentlicht der jüngere Sohn des Direktors-Adjunkten Johann Baptist Megerle (seit 1803 von Mühlfeld), Johann Georg Megerle von Mühlfeld, der früher in der entomologischen Abteilung des kaiserlichen Naturalien-Cabinets unentgeltliche Dienste geleistet hatte, das von Stütz vollendete, aber nicht mehr herausgebrachte Werk "Mineralogisches Taschenbuch, enthaltend eine Oryctographie von Unterösterreich zum Gebrauche reisender Mineralogen". Das Büchlein liefert uns heute eine Fülle von Informationen über die frühe Zeit des Sammelns im weiteren Wiener Raum.
Schreibers gelingt es auch, die jährliche Dotation für Mineralienankäufe deutlich zu erhöhen. So erhält die Mineraliensammlung nun steten Zuwachs. Der Bestand der erdwissenschaftlichen Sammlung steigt somit innerhalb weniger Jahre um einige Tausend Stück an. Insbesondere kommt auch eine Reihe interessanter Meteoritenfunde nach Wien - Campo del Cielo ("Tucuman"), Benares, Stannern (siehe "Meteoritensammlung"). Auf Anregung von Schreibers wird diesen außerirdischen Körpern ein eigener Sammlungsraum gewidmet, der Grundstein für die heute so bedeutende Meteoritensammlung des Naturhistorischen Museums ist gelegt !
1816 wird der schon seit 1814 in der Abteilung der Reptilien und Fische am Thier-Cabinet tätige Abbé Rochus Schüch aushilfsweise dem Mineralien-Cabinet zugeteilt. Er versieht seinen Dienst hier bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 1817 und hält auch Vorlesungen über Mineralogie (FITZINGER, 1868).
Im gleichen Zeitraum kommt auch Paul Maria Partsch, über die Bekanntschaft mit Schüch, in Kontakt mit dem Mineralien-Cabinet und hilft hier nicht nur bei Ordnungsarbeiten mit sondern betätigt sich freiwillig und unentgeltlich bei der wissenschaftlichen Anordnung und Beschreibung der Sammlung des Oberstkämmerers und obersten Chefs der kaiserlichen Naturaliensammlungen, Rudolph Graf von Wrbna-Freudenthal.
1817 gibt Schüch seine Kustodenstelle am Kabinett auf und übernimmt die Stelle eines Bibliothekars der Erzherzogin Leopoldina, die er in der Mineralogie unterrichtet hatte. Die Hoffnungen des Oberstkämmerers Graf Wrbna und des Direktors Schreibers, daß Partsch, der an seiner mineralogischen Weiterbildung eifrig arbeitet, die freiwerdende Kustodenstelle übernehmen könnte, erfüllt sich aufgrund von Intrigen des damals allmächtigen Staatsrathes Freiherrn von Stifft allerdings nicht. Darüber hinaus scheidet im mineralogischen Cabinet im gleichen Jahr auch der hier seit 1811 tätige Stipendiat Benjamin Scholz aus, da er zum Professor der Chemie am k.k. polytechnischen Institut, der heutigen Technischen Universität, ernannt worden war.
Die Vermählung von Erzherzogin Leopoldina mit dem Kronprinzen von Brasilien, Dom Pedro, veranlaßt Kaiser Franz I. 1817 eine naturhistorische Expedition zur Erkundung des riesigen Landes auszurüsten. Die mineralogischen Belange dieses großen Unternehmens nimmt der supplierende Professor für allgemeine Naturgeschichte an der Prager Universität, Johannes Emanuel Pohl, der in Staatsrath von Stifft einen großen Gönner hat, wahr. Die Forschungsreise, an der in unterschiedlichsten Zeitabschnitten insgesamt mehr als 10 Personen teilnehmen, unter ihnen auch der bekannte Landschaftsmaler Thomas Ender, dauert fast zwei Jahrzehnte und erbringt für die Wiener Sammlungen auf allen Gebieten reiche Ausbeute. Die nach Europa gelangenden Bestände sind so umfangreich, daß damit zunächst ein eigenes Museum, das sogenannte "Brasilianische Museum", im Harrach’schen Hause in der Johannesgasse (heute Nr. 7), eingerichtet werden muß. Erst nach Schließung dieses Museums 1836 gelangen die Bestände in die verschiedenen Sammlungen. Die Mineralien und Gesteine, die dem Naturalien-Cabinet überantwortet werden, werden in einem eigenen Katalog zusammengefaßt.
Die Mineraliensammlung erhält bedeutende Zuwächse durch Legate des k.k. Staatskanzleirathes von Hoppe im Jahr 1821, dessen Vermächtnis eine wertvolle Sammlung von Ringen, mit Smaragden, Rubinen, Saphiren und Diamanten von zum Teil allerbester höchster Qualität beinhaltet, und von Hofjuwelier M. Cohen, der die Sammlung um eine Kollektion roher und geschliffener Diamanten, samt Apparaturen und Gerätschaften zu deren Bearbeitung bereichert (die Apparaturen werden später leider aus dem Inventar ausgeschieden).
1827 wird dann die berühmte, von Friedrich Mohs bearbeitete und beschriebene, Mineraliensammlung des Großhändlers Jacob Friedrich van der Null (später "van der Nüll" geschrieben) für das Mineralien-Cabinet angekauft. Diese Sammlung wurde verschiedentlich von den Zeitgenossen als die schönste und in "oryctognostischer Hinsicht wohl auch als die bedeutendste in ganz Deutschland" gerühmt. Van der Nüll hat jedenfalls im Zeitraum von etwa 10 Jahren nicht weniger als elf bedeutende private Sammlungen aufgekauft, besuchte Mineralienversteigerungen, die es um diese Zeit auch in Wien gegeben hat, und trachtete, die jeweils besten Stücke eines Fundes, der auf den Markt kam, zu erwerben. Er trieb Tausch, bedachte eine möglichst vorteilhafte Aufstellung des Erworbenen und gab zuletzt dem Mineralogen Friedrich Mohs den Auftrag, die Sammlung systematisch zu ordnen und einen entsprechenden Katalog nach den neuesten Erkenntnissen der Mineralogie zu erstellen (MOHS, 1804). Mohs nimmt dies zum Anlaß, seine eigenen, etwas umstrittenen, Vorstellungen von der Systematik der Mineralien seinen Zeitgenossen zu präsentieren.
Friedrich Mohs wird auf Veranlassung des Staatsrathes Andreas Freiherrn von Stifft ab 1827 mit der Neuordnung der Mineraliensammlung des Mineralien-Cabinets betraut, wo er bis 1835 auch seine Vorlesungen abhält, da er die entsprechende Sammlung der Universität als dafür nicht geeignet betrachtet. Bei der Neuaufstellung unterstützen ihn Kustos Johann Carl Megerle von Mühlfeld und der seit 1824 am Mineralien-Cabinet als Aufseher beschäftigte Paul Partsch; zusätzlich dazu arbeitet auch der Neffe des Kustos Megerle von Mühlfeld, Maximilian, freiwillig an diesem Unternehmen mit, das tatsächlich noch im selben Jahr abgeschlossen werden kann. Die Beschreibung dieser Neuaufstellung verfaßte PARTSCH (1828). 1834 erhält Mohs, neben seiner Professur an der Universität Wien, auch eine der frei gewordenen Kustodenstellen am Mineralien-Cabinet.
Im September 1835 wird Mohs seiner Verpflichtung als Kustos am Mineralien-Cabinet entbunden und als wirklicher Bergrath an das Montanistikum in Leoben (der heutigen Montanuniversität) versetzt. Aufseher Paul Partsch wird gleichzeitig zum Kustos am Mineralien-Cabinet bestellt. Ende 1835 geht auch der Kustos Johann Carl Megerle von Mühlfeld, der schon unter Stütz die Sammlung betreut hatte, in Pension.
Im Jahr 1836 kommt eine Kollektion russischer Mineralien und Gebirgsarten als Geschenk des Zaren Nikolaus I. an Kaiser Ferdinand I. an die k.k. Vereinigten Naturalien-Cabinete. Wertvollstes Objekt dieser Sendung ist ein 548 Gramm schweres Goldnugget aus den Seifenlagerstätten von Miask im Ural.
1844 wird aus dem Inventar der Mineraliensammlung ein großer Posten mit Mineralien und Gesteinen ausgeschieden und der neugegründeten Sammlung des k.k. Montanistischen Museums, dem Vorläufer der heutigen Geologischen Bundesanstalt in Wien (früher k. k. geologische Reichsanstalt; gegründet am 15. November 1849), einverleibt. Erst nach dem 2. Weltkrieg kommen Teile dieser Bestände wieder an die Mineralogisch-Petrographische Abteilung des Naturhistorischen Museums.
Im Revolutionsjahr 1848 erleiden die Naturalien-Cabinete teilweise schmerzliche Verluste, da Teile der Sammlungen und der Depots im Dachgeschoß der Hofburg durch Beschuß in Brand geraten. Insbesondere werden die wertvolle Privatbibliothek von Schreibers und viele seiner wissenschaftlichen Aufzeichnungen ein Raub der Flammen. Das Mineralien-Cabinet selbst bleibt aber von diesen Zerstörungen verschont. Schreibers tritt mit Ende 1851 in den Ruhestand; am 21. Mai 1852 stirbt er.
Das k.k. Mineralogische Hof-Cabinet
Nach Schreibers Pensionierung verfügt der junge Kaiser Franz Joseph I. die verwaltungsmäßige Trennung der einzelnen Naturalienkabinette. Das k.k. Mineralogische Hof-Cabinet existiert von 1851 - 1876 (in verschiedenen Schriften wird auch vom "k.k. Hofmineraliencabinet" gesprochen, Etiketten aus dieser Zeit sind mit "k.k. Mineralogisches Museum" überschrieben). In jedem der Kabinette ist der jeweils erste Kustos zugleich auch "Vorstand", ab 1867 dann "Direktor". Partsch, wird Vorstand des Mineralienkabinetts; er arbeitet hier bis zu seinem frühen Tod am 3. 10. 1856. Sein schon seit 1836 am Kabinett arbeitender Schüler Moriz Hoernes wird 1856 zum Kustos ernannt. Das Kabinett umfaßt um diese Zeit auch noch die Fachbereiche Geologie und Paläontologie; die beiden Letzteren werden erst im Zuge der abermaligen Neuordnung der kaiserlichen Sammlungen durch Kaiser Franz Joseph I. 1876 von der mineralogischen Sammlung getrennt.
Moriz Hoernes, Mathias Auinger, Theodor Fuchs und Eduard Suess vertreten die paläontologisch-geologische Arbeitsrichtung am Mineralogischen Hof-Cabinet. Die mineralogische und petrographische Arbeitsrichtung am Kabinett vertreten bis zur Trennung der beiden Fachdisziplinen vor allem Wilhelm Joseph Grailich, Gustav Adolph Kenngott, Albrecht Schrauf, Gustav Tschermak und Aristides Brezina.
Moriz Hoernes hat seit 1856 die Direktion inne, die er von seinem Vorgänger und Onkel, Paul Partsch, übernommen hat. Hoernes genießt als Wissenschaftler einen ausgezeichneten internationalen Ruf. Das mag vielleicht der Grund für ein sehr ungewöhnliches Geschenk sein, welches das k.k. Mineralogische Hof-Cabinett 1859 zu verzeichnen hat. Der für sein Mäzenatentum weithin bekannte Fürst Anatolij Nikolajewitsch Demidoff, Besitzer der Platinseifen bei Nischne Tagilsk im Ural, verehrt Direktor Hoernes ein Platinnugget im Gewicht von 6,2 Kilogramm. Nicht der Kaiser bekommt das vornehme Geschenk, sondern ein Musealbeamter der Monarchie ! - zweifellos eine sehr ungewöhnliche Vorgangsweise. Das Nugget ist heute das zweitgrößte noch existierende seiner Art.
Gustav Tschermak folgt 1868 Hoernes in der Leitung des Kabinetts nach. Schrauf verfaßt 1864 eine Neuauflage des Bibliothekskataloges des Hof-Mineraliencabinets und beginnt mit den Arbeiten zu einem "Atlas der Krystallformen des Mineralreiches, Wien 1865 - 1878"; das Werk konnte er aber leider nicht vollenden. Schrauf wird 1874 zum ordentlichen Professor der Mineralogie an der Universität Wien ernannt und verläßt das Cabinett. Kurz darauf - 1877 - scheidet auch Tschermak aus dem Dienst am k.k. Mineralogischen Hof-Cabinet aus und wechselt auf ein für ihn geschaffenes Institut der Universität Wien über.
Josef Wilhelm Grailich, Nachfolger von Gustav Adolph Kenngott im Amt, ist von 1855 bis 1859 als Kustos-Adjunkt am Kabinett tätig. Er gilt als der geistige Urheber des 1861 gegründeten "Vereines zur Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse" an der Universität Wien.
Die k.k. Mineralogisch-Petrographische Abteilung des Naturhistorischen Hofmuseums
Im Laufe der Jahrzehnte haben alle Wiener Sammlungen eine stete Vermehrung ihrer Bestände erfahren, so daß die Raumnot immer spürbarer wurde. Überlegungen zur Verlagerung einzelner Sammlungen werden diskutiert; aber erst das kaiserliche Handschreiben vom 20. Dezember 1857 gibt Hoffnung, daß sich zugleich mit der darin angekündigten Erweiterung der Stadt auch die Raumnot aller kaiserlicher Sammlungen spürbar mildern wird. Es kündigt sich aber damit auch eine neue Ära dieser Sammlungen an.
Das Interesse an naturwissenschaftlicher Information ist groß und die Förderung dieses Interesses scheint auch ein Anliegen des jungen Regenten zu sein: "Dem Reiche der Natur und seiner Erforschung Kaiser FRANZ JOSEPH I" wird später an der Stirnfront des neuerbauten k.k. Naturhistorischen Hofmuseums zu lesen sein, solcherart die wohlwollende Wertschätzung des allerhöchsten Kaiserhauses dokumentierend. Mit den Erdaushubarbeiten für dieses neue Museum der Natur wird im Herbst 1871 begonnen; 10 Jahre später ist der Bau vollendet.
Am 29. April 1876 unterschreibt Kaiser Franz Joseph I jene Urkunde, durch die das k.k. Naturhistorische Hofmuseum im rechtlichen Sinne begründet wird. Zum ersten Intendanten des Museums wird Ferdinand von Hochstetter ernannt. Hochstetter schlägt eine Neuorganisation des Museums und seiner Sammlungen vor. Fünf weitgehend autonome wissenschaftliche Abteilungen sollen Nachfolger der älteren Kabinette sein; das k.k. Mineralogische Hof-Cabinet wird in eine k.k. Mineralogisch-Petrographische Abteilung und in eine k.k. Geologisch-Paläontologische Abteilung aufgeteilt. Der Gesteinskundler und Meteoritenfachmann Aristides Brezina übernimmt 1877 die Leitung der ersteren, wird aber zunächst nicht Direktor der Abteilung. Die Verwaltung wird kommissarisch vom Intendanten des k. k Naturhistorischen Hofmuseums, Ferdinand von Hochstetter, wahrgenommen. Brezina wird in der Abteilungsarbeit von den wissenschaftlichen Mitarbeitern Friedrich Berwerth, Rudolf Koechlin und Felix Karrer unterstützt. Die beiden Letzteren leisten freiwillige, nicht entlohnte Dienste ! Felix Karrer ist Sekretär des Wissenschaftlichen Clubs und ist Begründer der Baugesteinssammlung der Abteilung. Koechlin ist 1886 bereits wissenschaftlicher Hilfsarbeiter und führt später das Sammlungsinventar und auch ein Tagebuch !
Hochstetter stirbt am 18. Juli 1884 und erlebt somit die Fertigstellung des Hauses, an dessen Gründung er tatkräftig mitgewirkt hatte, nicht mehr. Sein Nachfolger in der Intendanz ist der Geologe und Paläontologe Franz Ritter von Hauer.
Am 10. August 1889 wird das neue k.k. Naturhistorische Hofmuseum in Wien in Anwesenheit des Kaisers seiner Bestimmung übergeben. Es ist zunächst vier Tage in der Woche für Besucher zugänglich - Donnerstag, Samstag und Sonntag mit freiem Eintritt, am Dienstag gegen eine Eintrittsgebühr von 1 fl. ö. W.; an Werktagen von 10 bis 15 Uhr geöffnet, an Sonn - und Feiertagen von 9 bis 13 Uhr offenstehend. Das Haus und seine Sammlungen erfreuen sich großer Beliebtheit. Vom 13. August bis Ende Dezember 1889 zählt das Museum 175.000 Besucher, davon allein 134.000 an den 19 Sonntagen dieses Zeitraumes !
Die Mineralogisch-Petrographische Abteilung steht in diesem bedeutungsvollem Jahr unter der Leitung von Aristides Brezina.
1889 wird die berühmte Sammlung von William Earl Hidden aus Newark (USA) mit Hilfe eines Vorschusses aus dem "Allerhöchsten Familienfonde" des österreichischen Kaiserhauses in der Höhe von 15.000 Gulden angekauft. Die Rückzahlung dieses Darlehens muß auf "allerhöchste Anweisung" durch komplizierte abteilungsinterne Transaktionen innerhalb eines Zeitraumes von 10 Jahren sichergestellt werden (Verkauf von Mineraliendubletten, Meteoritenabschnitten und Edelmetall-Einlösungen). "Eingelöst" wurden damals leider auch u.a. Proben von Silber und Gold aus der ehemaligen "Ambraser Sammlung" Erzherzogs Ferdinand II., ein nicht wieder gutzumachender Schaden und großer Verlust für die Sammlung! Trotzdem ist der Erwerb der "Sammlung Hidden" von besonderer Bedeutung für das Wiener Museum. Immerhin galt die Sammlung in dieser Zeit nach der berühmten Clarence S. Bement-Collection, die später an das American Museum of Natural History in New York gelangte, als die zweitbeste private Mineraliensammlung in den Vereinigten Staaten!
Im gleichen Jahr kommen auch einige Objekte aus der ehemaligen Privatsammlung des Kronprinzen Rudolf, der durch Freitod aus dem Leben schied, offenbar gegen seinen Willen an die Abteilung. Der Erzherzog hatte seine naturhistorischen Sammlungen testamentarisch Wiener Unterrichtsanstalten vermacht. Entsprechend dieser Verfügung gelangten seine geologische und paläontologische Sammlung sowie seine Mineraliensammlung an die k.k. Hochschule für Bodencultur. Die dem k.k. Gymnasium zu den Schotten zugedachten Glasimitationen von Edelsteinen und einige andere mineralogische Objekte wurden von dort aber dem k.k. Naturhistorischen Hofmuseum überantwortet.
Koechlin wird 1892 Assistent und 1896 wird er zum Custos-Adjuncten befördert. Im gleichen Jahr übernimmt Friedrich Berwerth die Leitung der Abteilung von dem mit 30. August pensionierten Aristides Brezina. Als Volontäre arbeiten im Zeitraum von 1896 bis zum Ende der Monarchie neben dem schon öfter genannten Felix Karrer abwechselnd Anton Pelikan, Hermann Graber, Friedrich Wachter und Karl Hlawatsch.
Noch einmal gelingt es vor dem Zusammenbruch der Monarchie eine großartige Mineraliensammlung für das Wiener Museum anzukaufen. Es ist dies die Sammlung des Staatsrathes Freiherrn von Braun, die 1906/7 in den Bestand der Abteilung übernommen wird (insgesamt mehr als 2.500 Stück, Dubletten nicht miteingerechnet). Bei weitem nicht so bedeutende Sammlungen von August von Loehr und von Rudolf von Görgey folgen; sie werden allerdings aufgrund der Kriegsereignisse und der nachfolgenden schlechten Zeiten zum Teil erst nach dem 2. Weltkrieg ins Inventar aufgenommen (ebenso die 1932 erworbene Sammlung Friedrich Freiherr von Distler).
Als Mäzen tritt um die Jahrhundertwende Kommerzialrat Isidor Weinberger hervor. Er war ein großer Förderer der Mineralogie und die Sammlung des Hofmuseums in Wien verdankt ihm so manches ausgesucht schöne Stück. So spendete er 1904 etwa auch jene große, etwa 450 Kilogramm schwere Amethyst-Stufe von der Serra do Mar in Brasilien, die heute als besonderes Objekt im Edelsteinsaal des Museums zu bewundern ist. Besonders wertvoll für das Museum sind heute aber auch über 500 Meteoriten-Dünnschliffe aus dem Besitz des Kustos und ehemaligen Direktors der Abteilung, Aristides Brezina, die Weinberger erwerben konnte und dem Museum später geschenkweise überlassen hat.
Die Mineralogisch-Petrographische Abteilung nach dem 1. Weltkrieg
Mit Ende der Monarchie ändert sich auch die Organisationsform des ehemals k.k. Naturhistorischen Hofmuseums, das entsprechend den Bestimmungen des Friedens von St. Germain in das Eigentum des österreichischen Staates übergeht. Die Intendanz wird aufgelöst, der letzte Intendant des Hauses, Franz Steindachner, tritt in den Ruhestand. Das Naturhistorische Museum wird dem Staatsamt für Unterricht, dem späteren Bundesministerium für Unterricht, unterstellt. Den Leitern der fünf Abteilungen des Hauses wird eine größere Selbständigkeit gewährt. Das gesamte Museum betreffende Agenden werden von einem neunköpfigen Kollegium wahrgenommen.
Im Februar 1918 tritt der Direktor der Mineralogisch-Petrographischen Abteilung, Berwerth, in den Ruhestand, kurz darauf stirbt er. Kustos Ferdinand Wachter, der mit Berwerth vor allem in den Hohen Tauern wissenschaftlich gearbeitet hatte, scheidet krankheitshalber aus dem aktiven Dienst aus. Koechlin übernimmt die Leitung der Abteilung. Er wird auch zum Vorsitzenden des Kollegiums des Museums gewählt. Ihm zur Seite steht bei der Abteilungsarbeit nun seit April 1919 als Assistent Hermann Michel. Beide sind auch im Vorstand der Wiener Mineralogischen Gesellschaft (ab 24. November 1947 Österreichische Mineralogische Gesellschaft) tätig. Michel ist darüber hinaus Leiter der Staatlichen autorisierten Technischen Untersuchungsanstalt für Edelsteine und gerichtlich beeideter Sachverständiger beim Handelsgericht Wien.
Koechlin wird 1920 Direktor der Mineralogisch-Petrographischen Abteilung und 1922 als Hofrat in den Ruhestand versetzt. Im selben Jahr wird Michel zum Kustos ernannt.
Die schwere, politisch unruhige Zwischenkriegszeit zeigt auch ihre Auswirkungen in den Aktivitäten der Abteilung. Zwar ist in dieser Periode ein Zuwachs von ca.12.000 Objekten zu verzeichnen, besondere Ankäufe - sieht man vom Erwerb des am 28. August 1925 gefallenen Meteoriten von Lanzenkirchen, der nur mit Unterstützung der "Freunde des Naturhistorischen Museums in Wien" erworben werden kann, ab, sind nicht zu verzeichnen. Auch der Personalstand wird reduziert. Erst 1932 kommt Alfred Schiener als Volontär an die Abteilung; er wird 1936 provisorischer wissenschaftlicher Assistent.
Hermann Michel, seit 1923 zunächst Leiter, dann noch im gleichen Jahr Direktor der Abteilung, übernimmt 1933 auch die Leitung des Gesamtmuseums bis zum gewaltsamen Anschluß Österreichs an das Deutsche Reich 1938. Trotz finanzieller Beschränkungen und seiner administrativen Tätigkeiten als Erster Direktor des Naturhistorischen Museums kann Michel die Forschungstätigkeiten der Abteilung zunächst intensivieren. Die Tradition der Wiener Schule der Edelsteinforschung, die nach dem 2. Weltkrieg von Hubert Scholler fortgeführt werden wird, wird von ihm begründet. 1938, nach der Eingliederung Österreichs in das Deutsche Reich, wird Michel seines Amtes als Erster Direktor zwar enthoben, die Leitung der Mineralogisch-Petrographischen Abteilung bleibt aber weiter in seinen Händen. Heinz Meixner kommt im Herbst 1938 als wissenschaftlicher Assistent an die Abteilung; er wird 1940 Kustos. Meixner ist ein eifriger, ja fanatischer Mineraltopograph. Die fachgerechte Betreuung der Mineraliensammlung scheint damit wieder gewährleistet.
Der Ausbruch des 2. Weltkrieges bringt die wissenschaftliche Arbeit und vor allem den Schausammlungsbetrieb des Hauses und damit auch der Mineralogisch-Petrographischen Abteilung nach und nach zum Erliegen. Bereits im Frühsommer 1939 werden die Meteoritensammlung und die Edelsteinsammlung im Zuge von Vorbereitungen für Luftschutzmaßnahmen aus den Schauräumen entfernt und in Behälter verpackt. Damit soll eine Veräußerung oder Verschleppung dieser wertvollen musealen Bestände verhindert werden. Nach Kriegsausbruch werden auch große Teile der Sammlung und die Bibliothek zunächst in Abteilungsräumlichkeiten im Parterre des Museums verlegt, später an andere, sicherere Stellen der Stadt und auch außerhalb Wiens nach Schloß Kirchstetten bei Staatz in Niederösterreich ausgelagert. Im Spätherbst 1944 werden weitere Teile der Schausammlung (Mineralien und Gesteine) sowie umfangreiche Ladenbestände in das Salzbergwerk Lauffen bei Ischl transportiert. Michel leitet diese Bergungsaktionen, die auch die anderen Sammlungen des Museums betreffen, sehr umsichtig, so daß die Bestände keinen nennenswerten Schaden durch diese Aktivitäten erleiden. Die Mineraliensammlung des Museums ist nicht zuletzt damit eine der wenigen mitteleuropäischen Sammlungen, die durch die Wirren der Zeit bisher kaum Schäden davongetragen haben. Auch in diesem Umstand liegt ihre heutige wissenschaftliche und kulturhistorische Bedeutung begründet.
Nach dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Regimes und der Wiederherstellung Österreichs als eigenständigen Staat verliert Meixner seine Anstellung. Michel übernimmt 1947 als Erster Direktor wieder die Leitung des Museums und bleibt in dieser Funktion bis 1951. Schiener tritt nach dem Krieg seinen Dienst an der Abteilung wieder an und wird 1948 Kustos I. Klasse. Hubert Scholler kommt 1948 als provisorischer wissenschaftlicher Assistent an die Abteilung, 1951 wird er zum Kustos 2. Klasse bestellt. Eine sehr wichtige Erwerbung in diesem Zeitraum ist die Übernahme wesentlicher Sammlungsbestände (Mineralien, Erze und Gesteine) der Geologischen Bundesanstalt, die aufgrund bestimmter Vorkommnisse auf Weisung der vorgesetzten Dienstbehörde erfolgt. Damit gelangen u.a. auch wieder jene Mineralien und Gesteine an die Abteilung, die 1844 aus dem Dublettenbestand des Mineralien-Cabinets zur Erstausstattung des damals im Planungsstadium befindlichen k.k. Montanistischen Museums ausgeschieden worden waren. Darüber hinaus kommen aber auch weitere wesentliche Bestände dieser Anstalt an die Abteilung. Darunter etwa auch die Sammlung "Friese". Auch die ehemalige Sammlung des Grafen von Breunner, Gründungsobjekte des k.k. Montanistischen Museums, dem Vorläufer der k.k. Geologischen Reichsanstalt, konnte im Zuge der genannten Transaktion übernommen werden. Darüber hinaus befanden sich darunter auch viele Einsendungen von Montanbeamten der Monarchie und der Mitarbeiter der Anstalt selbst. Bis Mitte der 60er Jahre blieb das Material in Kisten verpackt, dann wurde es gesichtet und große Teile davon, soweit sie eine Ergänzung zum Sammlungsbestand der Abteilung darstellten, in das Inventar übernommen. Dubletten wurden in den Folgejahren zum Tausch herangezogen, womit die budgetäre Unterdotierung des für Sammlungsankäufe vorgesehenen Etats bis zu einem gewissen Grad neutralisiert und wertvolle sowie wichtige Neuerwerbungen getätigt werden konnten. Der weitaus größte Teil des Materials befindet sich aber weiterhin im Dublettenbestand der Abteilung.
Scholler ist nicht gesund. Er meidet Geländearbeiten, betreibt dafür aber einerseits akribisch die Aufarbeitung älterer Sammlungsbestände, deren tatsächliche Erwerbung zum Teil bis in die Zeit des Monarchieendes zurückreicht (!), und widmet sich andererseits der Edelsteinkunde, dem Archiv des Hauses, sowie der Volksbildung. Scholler setzt die von Michel begründete Tradition der Edelsteinuntersuchung am Museum fort. Dies führt 1954 zur Gründung des Staatlichen Edelsteininstitutes am Naturhistorischen Museum, das der Mineralogisch-Petrographischen Abteilung aber angeschlossen bleibt.
Schiener betreut insbesondere die Mineraliensammlung und widmet sich hier vor allem den Mineralisationen des Gasteiner Raumes. Er hat bereits 1949 die Leitung der Abteilung übernommen und wird 1953 deren Direktor. Am 23. August 1962 stirbt er überraschend. Hubert Scholler wird die Leitung der Abteilung übertragen. In diesem Zeitraum wurde mit Revisionsarbeiten zur Neugestaltung der systematischen mineralogischen Schausammlung und der Meteoritensammlung begonnen - von Gero Kurat unterstützt, der 1962 seinen Dienst an der Abteilung als Vetragsbediensteter antritt. Scholler wird 1964 zum Direktor der Abteilung bestellt. Im Jänner des gleichen Jahres beginnt Gerhard Niedermayr seinen Dienst an der Abteilung. Er führt die Ordnungsarbeiten in der Meteoritensammlung und später im Schausammlungsbereich der systematischen Mineraliensammlung weiter. Die Sammlung wird nach der Systematik von Klockmann-Ramdohr unter Heranziehung von Ordnungsprinzipien von Strunz, neu aufgestellt.
Anfang 1967 übernimmt der Direktor der Botanischen Abteilung und gleichzeitig Erster Direktor des Naturhistorischen Museums, Karl Rechinger, nach Pensionierung von Hubert Scholler auch die provisorische Leitung der Mineralogisch-Petrographischen Abteilung. Mit 1. Juli 1968 wird Kurat mit der provisorischen Leitung der Abteilung betraut. Als Stipendiat arbeitet der ehemalige Direktor, Hubert Scholler, weiter an edelsteinkundlichen Fragestellungen; am 27. April 1968 stirbt er.
Seit 1. August 1968 ist Walter Cadaj an der Abteilung tätig. Während eines fast einjährigen Auslandsaufenthaltes von Gero Kurat (vom 1. November 1970 - 30. September 1971) hat der nunmehrige Erste Direktor und gleichzeitig Direktor der Geologisch-Paläontologischen Abteilung, Friedrich Bachmayer, die provisorische Leitung der Abteilung inne.
Nach und nach bessert sich die finanzielle und auch die personelle Situation der Abteilung.
Hans Klob ist als Vertragsbediensteter seit Anfang 1970 an der Abteilung tätig; er wird mit 1. September 1971 beurlaubt und scheidet mit 29. Mai 1972 aus dem Personalstand der Abteilung aus. Robert Seemann übernimmt als Vertragsbediensteter die Agenden von Klob mit 1. September 1971. Weitere Zugänge im wissenschaftlichen Personalstand sind Alfred Kracher (bis 1982), Franz Brandstätter (ab 1. Februar 1982) und Vera Hammer (ab 1. April 1992). Im Zuge von vom Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung finanzierten Forschungsprojekten arbeiten zeitweise an der Abteilung Georg Hoinkes (1972 bis 1974), Alfred Kracher (bis 1977), Rainer Schultz - Güttler (1977), Franz Brandstätter (bis 1982), Theodoros Ntaflos (bis 1992), Thomas Presper (1992 - 1994), Jürgen Walter (1994 - 1995) und Cecile Engrand (1996).
In den 70er-Jahren können in zunehmendem Maße wieder wichtige Erwerbungen in - und ausländischer Neufunde einesteils durch Ankauf, andernteils durch Tausch, getätigt werden. Der Schausammlungsbereich wird modernisiert und abschnittsweise auch mit der Beleuchtung der Sammlung begonnen. Den Anfang macht der Saal IV, in dem ein Bereich der neuaufgestellten Edelsteinsammlung gewidmet wird. Im Zeitraum 1973 - 1975 ist die gesamte Schausammlung wegen Umbauarbeiten geschlossen. Die Säle I - III werden 1976 wieder eröffnet; der neu gestaltete Edelsteinsaal (Saal IV) wird am 8. November 1977 feierlich eröffnet. Speziell gesicherte Tresorvitrinen gestatten nun, die lange Zeit unter Verschluß gehaltenen wertvollsten Bestände der Sammlung wieder den Besuchern zu zeigen.
Die apparative Ausstattung der Abteilung kann enorm gesteigert werden. Schrittweise werden ein modernes Zeiss Forschungsmikroskop, eine Elektronenstrahl-Mikrosonde (1974), eine moderne Röntgenanlage (1975), 1990 ein Rasterelektronenmikroskop mit energiedispersivem Analysenzusatz und 1994 ein Leitz Forschungsmikroskop angeschafft (mit Teilunterstützung durch die Forschungsförderung). Auch werden das chemische Labor und die Präparation erneuert. Im Zuge der Einrichtung eines unterirdischen Speichers für das Museum bekommt 1994 auch die Mineralogisch-Petrographische Abteilung einen neuen Depotraum und 1996 wird (der schon überfällige) Bibliotheksausbau im Hochparterre fertiggestellt.
Die Mineralogisch-Petrographische Abteilung und ihre Sammlungen heute
Mit 1. Jänner 1997 hat die Abteilung einen Personalstand von 10 Bediensteten, davon 5 im wissenschaftlichen Dienst. Die Sammlungen weisen einen Gesamtbestand von rund 150.000 inventarisierten Objekten auf (die effektive Stückzahl ist natürlich wesentlich höher !). Etwa 15 % des Gesamtbestandes an Objekten ist ausgestellt und damit dem Besucher zugänglich (bei der Mineraliensammlung ist es sogar ein Fünftel des Bestandes, von der Meteoritensammlung sind ca. 50 % ausgestellt).
Die Bedeutung der Mineraliensammlung liegt vor allem in ihrer Reichhaltigkeit von Objekten aus Vorkommen des ehemaligen Staatsgebietes der Österreichisch-Ungarischen Monarchie und des alpinen Bereiches. Es sind aber auch viele "klassische" Lagerstätten Deutschlands, Rußlands, Englands, Italiens und anderer Länder vertreten. Vom heutigen breit gefächerten internationalen Mineralienangebot werden, entsprechend den eher in bescheidenem Ausmaß zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln, schwerpunktmäßig "Alpinparagenesen" weltweit, ausgewählte Pegmatitparagenesen (z.B. Pakistan, Afghanistan und Nepal), neue Edel- und Schmucksteine sowie Synthesen und manipuliertes Schmuckmaterial, neue Meteoritenfunde - und -fälle und die Vervollständigung der Mineralsystematik im Neuzugang berücksichtigt. Die dem Besucher zugänglichen Bestände verteilen sich auf 5 Schausäle.