Saal I

Große Mineralstufen (in einer Kastenvitrine in der Mitte des Raumes), Baumaterialiensammlung (Auswahl) und Mineralsystematik. Historisch interessant sind die original erhaltenen Ofenverkleidungen in den beiden von den Fenstern abgewandten Raumecken (sämtliche Räume des Hauses wurden seinerzeit durch Warmwasser-Öfen beheizt, die entsprechend verkleidet waren; davon sind nur mehr die beiden Ofenverkleidungen im Saal I erhalten geblieben).

Die Gemälde an den Wänden zeigen das Salzbergwerk von Wieliczka (Hugo Charlemont), die Diamantengruben von Kimberley (Othmar Brioschi), den Calvarienberg in der Adelsberger Grotte (Carl Hasch), die Goldgewinnung in der Sierra Nevada in Kalifornien (Wilhelm Bernatzik) und den Bleibergbau von Raibl (Eduard v. Lichtenfels).

Auf dem Tisch rechts vom Eingang befindet sich ein Mineralien-Standortverzeichnis, das dem Besucher die Möglichkeit gibt, den Standort einer Mineralart in der Schausammlung rasch und zuverlässig zu bestimmen.

Die systematische Mineraliensammlung (Mineralien geordnet nach chemischer Zusammensetzung und Kristallstruktur; in den späten 60-er Jahren dieses Jahrhunderts nach der Systematik von Ramdohr-Strunz und Strunz neu aufgestellt) beginnt mit der ersten Pultvitrine.

Aus der Mineralsystematik (Elemente, Sulfide und verwandte Verbindungen) sind besonders hervorzuheben: Stücke von Silber, ged. /Joachimsthal (I/2), Gold, ged. /Eule (I/5), Landsbergit /Moschellandsberg (I/8), Sylvanit /Offenbanya (I/17), Tetradymit /Ankogel (I/18), Argentit /Joachimsthal (I/21 und 22), Hessit /Botes (I/24), Bornit /Froßnitz (I/24), Millerit /Breitenau (I/63), Sternbergit /Joachimsthal (I/63), Galenit /Gonderbach und Neudorf (I/66), Stephanit (I/77), Freieslebenit /Hiendelaencina (I/81), Lorandit /Allchar (I/84) und Hauerit /Kalinka und Raddusa (1/86).

An besonderen Objekten sind im Saal I die in der Mittelvitrine ausgestellten Halitstufen von Wieliczka zu erwähnen, die zu den schönsten bekannten Gruppen dieser Mineralart zählen. Ebenfalls in der Mittelvitrine zu sehen ist ein 115 Kilogramm schwerer Rauchquarz von dem berühmten Fund vom Tiefengletscher in der Schweiz aus 1868; er ist einer der schwersten Kristalle dieses Fundes. Eine Eisenblüte vom Steirischen Erzberg zählt zu den besten Stücken dieses Vorkommens und dieser Mineralvarietät. Ein Calcit von Island ("isländischer Doppelspat") ist vermutlich ebenfalls einer der größten, die sich von diesem Fundbereich in musealen Sammlungen erhalten haben.

Eine Pultvitrine vor dem Fenster dient als Wechselvitrine und ist hauptsächlich für die Dokumentation von aktuellsten Aufsammlungen gedacht.