Mineralsystematik, Edelsteine und Gesteine. Die Gemälde dieses Saales zeigen größtenteils geologische Phänomene. Neben bzw. zwischen den Gemälden befinden sich Karyatiden, allegorische Figuren, deren Embleme die wichtigsten Metalle und Mineralien repräsentieren. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang, daß die Vorlagen einiger der hier dargestellten Mineralien von dem Künstler Rudolf Weyer aus der Mineraliensammlung entnommen wurden (wie z.B. Kassiterit /Schlaggenwald, Gips /Eisleben, Galenit /Neudorf).
Vier Pultvitrinen dieses Saales sind der Mineralsystematik (Phosphate und Silikate) gewidmet; daraus sind an besonderen Objekten zu erwähnen: Lirokonit /Wheal (IV/2), Phenakit /Habachtal (IV/5), Axinit /Bourg d’Oisans (IV/5), Epidot /Knappenwand (IV/15), Astrophyllit /Mont St.-Hilaire (IV/23), Serandit /Mont St.-Hilaire (IV/27), Turmalin (Achroit)/Elba und Nepal (IV/30), Schörl /Groß Meseritsch (IV/32), Kainosit /Obersulzbachtal (IV/33), Hiddenit /Alexander County (IV/38), Beryll /Acworth (IV/40), Euklas /Rauris (IV/57), Phlogopit /Wakefield (IV/60), Datolith, Habachtal (IV/72).
An einer Schmalseite des Saales (Richtung Maria Theresien - Platz) befinden sich links und rechts vom Fenster Vitrinen, wo Fluoreszenzerscheinungen von Mineralien im UV-Licht beobachtet werden können. In der Tischvitrine vor diesem Fenster sind Synthesen von Edel- und Schmucksteinen ausgestellt.
In der Saalecke werden einige Gelenkquarzit-Platten (Itakolumite) gezeigt, darunter auch ein Stück aus dem 18. Jahrhundert.
In den Seitenvitrinen dieses Saales ist die Gesteinssammlung ausgestellt. Beginnend bei der großen Wandtafel (in IV/186-188), die den Kreislauf der Gesteine veranschaulichen soll, werden in einer systematischen Zusammenstellung Tiefengesteine (Plutonite), Ergußgesteine (Vulkanite), Umwandlungsgesteine (Metamorphite) und Absatzgesteine (Sedimente) von verschiedenen Vorkommen gezeigt.
Im gleichen Saal befindet sich die Sammlung von Edel- und Schmucksteinen, die zu einer der vollständigsten und wertvollsten ihrer Art auf dem europäischen Kontinent zählt. In einer Pultvitrine werden die meisten der heute bekannten Schmuckmaterialien in repräsentativen Stücken gezeigt, wobei dem Rohmaterial das Halbfabrikat, der facettierte oder mit Rundschliff versehene Stein, sowie zum Teil auch originaler Schmuck gegenübergestellt werden. In zwei Seitenvitrinen werden größere Formate der Edelsteinsammlung gezeigt.
In den Vitrinen der Edelsteinsammlung sind hervorzuheben: Silber, ged., Kongsberg (IV/101), Taaffeit, Sri Lanka (IV/102), Azurit /Tsumeb (IV/107), Brasilianit /Galilea Mine, (IV/107), Türkis/Persien (IV/107), Almandin - Dose /Lölling (IV/110), Smaragd (Trapiche) /Muzo (IV/113), Smaragd/Habachtal (IV/113), Euklas /Miami (IV/124), Brasilianit /Espiritu Santo (IV/123), Kunzit /Urupuca (IV/123), Rhodochrosit /Alma (IV/124), Silber, ged. /Kongsberg (IV/144), Topas/Mursinsk (IV/144) und "Peru" (IV/146).
Die wertvollsten und auch historisch bedeutsamsten Objekte der Sammlung sind in Tresorvitrinen untergebracht. An Besonderheiten seien hier erwähnt: ein Edelopal von Czerwenitza von hervorragendem Farbenspiel, mit 594 Gramm der größte bekannte Edelopal dieses Vorkommens; Diamanten verschiedener südafrikanischer Fundorte in Matrix; ein weingelbes, 82,2 ct schweres, makelloses Oktaeder, ebenfalls aus Südafrika sowie geschliffene Diamanten aus Indien, teils gefärbt, von allerbester Qualität; ein 6,2 Kilogramm schweres Platinnugget aus dem Ural; Gold aus Siebenbürgen und ein Gold-Nugget aus dem Ural kolumbianische Smaragde, von zum Teil sehr guter bis bester Qualität; der berühmte Blumenstrauß aus Edelsteinen ; ein geschliffener Alexandrit aus dem Ural, im Gewicht von 12,8 Karat, fehlerfrei und mit ausgezeichnetem Farbwandel; eine der größten Turmalingruppen der King Tourmaline Mine, Kalifornien; in Ringe gefaßte Rubine und Saphire von bester Qualität und ein 1,6 Kilogramm schwerer Aquamarin-Kristallstock aus Nepal.
Eine große Amethyst-Stufe, mit tief - dunkelviolett gefärbten Kristallen aus der Serra do Mar in Brasilien ist ein Geschenk von Isidor Weinberger aus dem Jahre 1904. Im Jahr 1978 gelangte der 117 Kilogramm schwere Edeltopas - Kristall in die Sammlung. Er ist einer der größten Topase aus dem durch den Riesenwuchs seiner Kristalle berühmten Pegmatit der Fazenda do Funil bei Santa Maria do Itabira in Minas Gerais, Brasilien.