Zielsetzung bei der 1954 erfolgten Gründung des Forschungsinstitutes war die edelsteinkundliche Grundlagenforschung auf Basis der vorhandenen Sammlungsbestände und von Ankäufen ständig neu hinzukommender Edel- und Schmucksteinmaterialien sowie von Synthesen und Imitationen. Diese Arbeiten wurden vom seinerzeitigen ersten Direktor des Institutes, Hubert Scholler, begonnen und können heute, nach einer Zeit, in der die Belange der Mineralien- und Edelsteinsammlung sowie des Edelsteininstitutes in Personalunion von seinen Nachfolgern wahrgenommen werden, durch Einrichtung eines weiteren Akademikerpostens an der Abteilung im Jahre 1992 beträchtlich intensiviert werden.
Neue Vorkommen von Edel- und Schmucksteinen und neue Synthesen sowie Imitationen werden registriert und sämtliche Informationen darüber aufgearbeitet. Zusätzlich dazu kommt die Materialdokumentation selbst, die aber nur nach Maßgabe der für Ankäufe vorhandenen Geldmittel möglich ist. Die Dokumentation neu auf den Markt kommender natürlicher und synthetischer Schmuckmaterialien und der Vergleich dieser Produkte mit den bereits bekannten Edel- und Schmucksteinen, Synthesen und Imitationen ist aber für das praktische Arbeiten mit solchen Materialien von besonderer Bedeutung. Bei bestimmten Fragestellungen muß und wird auch die Zusammenarbeit mit in - und ausländischen Institutionen und Firmen gepflogen (u.a. in Deutschland, Schweiz, Italien, USA, Sri Lanka und Australien).
Neben den für die gemmologische Untersuchungspraxis notwendigen Geräten stehen den Mitarbeitern des Staatlichen Edelsteininstitutes die abteilungsinterne Elektronenstrahl-Mikrosonde, ein Rasterelektronenmikroskop mit Analysenzusatz und Röntgendiffraktometrie zur Verfügung.
Mitarbeiter des Staatlichen Edelsteininstitutes betreuen in Vorlesungen Studierende an verschiedenen österreichischen Universitäten. Darüber hinaus wurden und werden auch Seminare für verschiedenste Institutionen des Fachhandels und anderer Vereinigungen durchgeführt.