Invalidenstr. 43, 10115 Berlin, Deutschland 

Geschichte der Meteoritensammlung

Forschungthema des Instituts für Mineralogie

Die Mineraliensammlung ist der umfangreichste und historisch bedeutendste Sammlungsteil des Instituts für Mineralogie mit etwa 220 000 Proben. Sie befindet sich im 1. Obergeschoß über der Ausstellung in einem fast 500 m2 großen Raum in fest eingebauten Schränken mit Schubladen und in Glasaufsätzen. Mit dem Einzug in das Museumsgebäude 1889/90 wurden die Mineralien systematisch angeordnet, d.h. die Reihenfolge der Mineralarten entspricht etwa dem kristallchemischen Mineralsystem von H. Strunz. Innerhalb der einzelnen Arten erfolgte die Anordnung regional von ehemals preußischen über deutsche, europäische bis zu überseeischen Fundorten. Diese System wurde bis heute beibehalten.

Durch eine alphabetische Mineralnamenkartei ist die Sammlung gut aufgeschlossen, so daß man die Minerale mit ihren verschiedenen Ausbildungen und Paragenesen von zahlreichen Fundorten direkt vergleichen und studieren kann. Wenig geeignet ist die systematische Ordnung für historische Studien, da alle Proben ohne Rücksicht auf Vorbesitzer und Art der Erwerbung eingegliedert wurden.

Entsprechend der Entstehungsgeschichte gibt es regionale Schwerpunkte wie z.B. die Minerale aus dem Harz, dem früheren Schlesien und dem ehemals preußischen Rheinland, die relativ gut und vollständig vertreten sind. Weiterhin kamen durch die Schenkung der Sammlung Rumpff (Erzherzog Stephan) 1889 zahlreiche Proben aus Böhmen und Gebieten des alten österreichisch-ungarischen Staatsgebiets in unser Museum. Schließlich sind auch die Bestände aus Skandinavien und Rußland durch alte und langjährige gute Beziehungen recht reichhaltig. Dazu haben die Schenkung einer größeren Sammlung von Mineralien aus dem Russischen Reich durch Zar Alexander I. 1803 sowie die Vielzahl der von A. v. Humboldt und G. Rose auf ihrer Reise durch den Ural und Altai im Jahr 1829 gesammelten Proben beigetragen. Durch die Schenkungen der Sammlungen von E. Reuning und W. Thometzek im Jahre 1936, besitzt das Museum eine sehr gute Sammlung von Proben aus der frühen Bergbauperiode von Tsumeb. In den letzten Jahrzehnten konnten durch gezielte Erwerbung Mineralien aus den Bergbaugebieten der ehemaligen DDR, Erzgebirge, Thüringer Wald und Mansfelder Revier als Belege und auch für die Ausstellung in den Bestand eingegliedert werden.

Wegen ihrer Funktion als Sammlung von Vergleichsmaterial für die verschiedensten wissenschaftlichen Untersuchungen besteht ein Schwerpunkt unserer Arbeit an der Sammlung darin, neu entdeckte Minerale aus aller Welt durch Tausch oder Kauf zu erhalten, so daß die Sammlung z.Z. etwa 75 % der anerkannten Mineralarten umfaßt.

Objekte der unbelebten Natur sind schon in frühen Zeiten aus verschiedenen Motiven heraus für wert gehalten worden, sie aufzubewahren. Vor allem die Schatzkammern der Fürsten und später die Raritäten- bzw. Naturalienkabinette und dergleichen reichen in der Tradition der Bewahrung und Sammlung am weitesten zurück.

Auch in Berlin gibt es eine solche Tradition, die sich auf die Kurfürstliche und danach Königliche Kunst- und Naturalienkammer gründet, und die, was die Naturobjekte betrifft, schließlich in das Museum für Naturkunde in Berlin einmündet.

Trotz dieser frühen Wurzel bezieht das Berliner Museum für Naturkunde seinen Ursprung jedoch auf ein viel später eingetretenes Ereignis: die Gründung der Berliner Bergakademie als Ausbildungsstätte von Berg- und Hüttenleuten im Jahre 1770. Hiermit begann eine für die heutige Auffassung vom Museum typische Tradition, da das Sammeln nun Bildungs- und Forschungszielen untergeordnet wurde.

Für die Ausbildung von Berg- und Hüttenleuten wurden sachkundig zusammengetragene Kollektionen von Mineralen als Lehr- und Anschauungsmaterial benötigt. So ist es kein Wunder, daß bei der Gründung der Berliner Bergakademie auf eine andere Quelle geeigneten Materials zurückgegriffen werden mußte. Es war die private Sammlung des Gründers der Bergakademie, des Bergrates Carl Abraham Gerhard (*1738, +1821). Dieser hatte 1770 die Pläne für die Bergakademie ausgearbeitet und hielt vom gleichen Jahr an Vorlesungen über Mineralogie und Bergwerkswissenschaften. Wie der überlieferte Plan seiner Vorlesungen ausweist, konnte er unmöglich ohne Anschauungsmaterial auskommen, behandelt er doch unter anderem ausführlich die charakteristischen Erkennungsmerkmale der Minerale. Später, im Jahre 1781, hat Karsten dann seine Sammlung der Bergakademie (gegen eine Leibrente von 200 Talern, die bis zu seinem Tode gezahlt wurde) verkauft.

Karsten hat mit seiner Sammlung und ihrer Verwendung eine bereits bestehende Tradition in Berlin fortgesetzt. So hat ein Vorgänger in der preußischen Bergverwaltung, der Bergrat J. G. Lehmann, seit 1753 zeitweilig anhand seiner privaten Sammlung Vorlesungen über Minerale gehalten. Zu einer öffentlichen Lehreinrichtung und Sammlung ist es damals jedoch noch nicht gekommen. Hierfür bedurfte es des Beispiels der Gründung der Bergakademie in Freiberg, des Zentrums des sächsischen Erzbergbaus, im Jahre 1765.

Zu Gerhards Zeit ist in Berlin eine weitere Mineralsammlung bezeugt. Sie entstand durch die Tätigkeit der 1773 gegründeten Berliner Gesellschaft Naturforschender Freunde, blieb aber hinter der Sammlung der Bergakademie bzw. Universität zurück und wurde später dieser einverleibt.

Im Jahre 1789 wird der junge Berg-Assessor Dietrich Ludwig Gustav Karsten (*1768, +1810) als Lehrer der Mineralogie und Bergwerkswissenschaften sowie als Betreuer der Mineralsammlung eingesetzt. An die Stelle von Karstens Breite der Anschauung mit deutlichen Tendenzen des Plutonismus tritt nun die vordringende neptunistische, durch die Freiberger Schule A. G. Werners geprägte Auffassung der Mineralogie, die unter anderem durch eine hochentwickelte Mineralerkennung und -systematik nach äußeren Merkmalen gekennzeichnet ist.

Karstens Bemühungen zielen ganz besonders auf die Vermehrung der Sammlung. Durch Kauf und eigene Sammeltätigkeit gelingt dies auch in bedeutendem Maße. Zuvor befand sich die Sammlung in Räumen der Akademie der Künste. Sie wird nun im Jägerhof und schließlich im Jahre 1810 als „Königliches Mineralienkabinett" in der „alten Münze" am Werderschen Markt untergebracht.

Für die weitere Entwicklung der Mineralogie in Berlin war es von großer Bedeutung, daß es im Jahre 1810 durch Wilhelm von Humboldt zur Universitätsgründung kam. Die Mineralogie wurde, wie viele andere bereits zuvor in Berlin gepflegte Wissenschaftsgebiete, in die Universität einbezogen und die Sammlung der Universität übereignet. Im Jahre 1814 konnte die Sammlung schließlich als „Mineralogisches Museum der Universität" im Universitätshauptgebäude aufgestellt werden.

Im Jahre 1810, noch vor der Gründung der Universität, verstarb Karsten. Im gleichen Jahr wurde Christian Samuel Weiß (*1780, +1856) an seine Stelle als Professor für Mineralogie berufen. Weiß war ursprünglich Physiker gewesen. Seine Befähigung für die Mineralogie hatte er bei A. G. Werner in Freiberg erkannt, als er in Werners Arbeitsstil ihm zusagendes fand. Unmittelbare Sinnesbeobachtung stellte er über Messungen und Experimente. Er gelangte auf diese Weise jedoch, z. T. unter Benutzung der Meßergebnisse anderer, zu sehr wesentlichen Erkenntnissen über die äußere Gestalt der Kristalle. Wir verdanken ihm einen erheblichen Teil der Gesetze der Kristallmetrik (Achsenverhältnis, Zone, Zonenverbandsgesetz u. a.).

Während der langen Amtszeit von Weiß (46 Jahre) beginnt der Differenzierungsprozeß der Mineralogie. Er zeigt sich an den Arbeitsrichtungen, die zahlreiche Schüler von Weiß einschlagen. Während Weiß das Gesamtgebiet der Mineralogie umfaßt, wenn auch mit zunehmender Betonung der Kristallographie, spezialisieren sich seine Schüler auf die kristallographische, die mineralogisch-petrographische oder die paläontologische Richtung. Auch für die Sammlung machen sich Unterteilungen nach Sachgebieten notwendig. Den mineralogischen Teil betreut Gustav Rose.

Gustav Rose (*1798, +1873) war Schüler und langjähriger Mitarbeiter von Weiß und wurde nach dessen Tod im Jahre 1856 sein Nachfolger. Durch seinen experimentellen Arbeitsstil und durch seine Auffassung, daß auch die stoffliche Beschaffenheit der Minerale Forschungsgegenstand der Mineralogie ist, bildete Rose einen ergänzenden Gegensatz zu Weiß. Seine Arbeiten überstreichen alle Zweige der Mineralogie. Er kann zu den Begründern der Petrographie und Meteoritenkunde gerechnet werden. Besonders kennzeichnend sind seine Bemühungen, die Zusammenhänge zwischen den physikalischen und chemischen Eigenschaften der Minerale zu erfassen und durch synthetische Experimente Rückschlüsse auf die Bildung zu ermöglichen. In seinem Mineralsystem verwendete er die stoffliche Zusammensetzung als Basis und kristallographische Daten erst in zweiter Linie.

Nach Roses Tod wird das Mineralogische Museum in drei Abteilungen gegliedert und H. E. Beyrich (*1815, +1896) als Direktor und zugleich als Leiter der paläontologischen Abteilung eingesetzt. Für die petrographische Abteilung und für die allgemeine Geologie wird Justus. Roth (*1818, +1892) gewonnen. Nachfolger Roses als Mineraloge wird Martin Websky (*1824, +1886), der u. a. durch Verbesserungen des Reflexionsgoniometers bekannt geworden ist.

Die allmählich sehr drückend gewordene Enge im Universitätsgebäude und das Fehlen von Laboratorien hatten einen Neubau notwendig gemacht. Ein solcher wurde als „Museum für Naturkunde" in der Invalidenstr. 43 in großzügiger Weise errichtet und nahm das bisherige Mineralogische Museum und das Zoologische Museum auf.

Carl Klein (1824, +1907) wurde 1887 als Nachfolger von Websky berufen. Im folgenden Jahr konnten die Sammlungen überführt werden. Aus dem bisherigen Mineralogischen Museum wurden nun zwei selbständige Institutionen, das „Mineralogisch-Petrographische Institut und Museum" und das „Geologisch-Paläontologische Institut und Museum" geschaffen, letzteres mit Beyrich als Direktor. Die Schausammlung wurde am 1.2.1890 eröffnet.

Klein war Mikroskopiker, besonders interessierten ihn die Anomalien der Kristalloptik der Minerale. Er machte sich auch durch die Entwicklung von mikroskopischen Hilfsgeräten (Drehapparate) bekannt. Von seinen Schülern ließ er bevorzugt Gesteine mikroskopisch untersuchen und die reichhaltigen petrographischen Sammlungsbestände aus den südamerikanischen Cordilleren bearbeiten.

Unter Theodor Liebisch (*1852, +1922), der im Jahre 1908 berufen wurde, wird wieder stärker die experimentelle Arbeitsweise in den Vordergrund gestellt. Seine physikalisch-chemische Mineralogie, die Synthese der Minerale und Gesteine, ist auf die Aufklärung über deren natürliche Bildung ausgerichtet. Die Fragestellungen sind minerogenetischer und paragenetischer Art. Bei seinem Nachfolger Arrien Johnsen (*1877, +1934), der 1921 den Lehrstuhl erhält, ist die Hinwendung zur experimentellen Arbeitsweise ebenfalls ausgeprägt.

Mit Paul Ramdohr (*1890, +1985), der 1934 nach dem Tode Johnsens berufen wird, kommt wieder eine Arbeitsrichtung zur Geltung, die sich auf die Beobachtung der Natur stützt und daraus Gesetzmäßigkeiten ableitet. Mit Hilfe der Auflichtpolarisationsmikroskopie entwickelt Ramdohr die spezielle Mineralogie der Erze und wird hierin unbestritten führend. In der in vielen Auflagen erscheinenden Neubearbeitung des Lehrbuches der Mineralogie von Klockmann legt Ramdohr seine immense Materialkenntnis nieder und entwickelt es zu einem Handbuch der speziellen Mineralogie.

Im zweiten Weltkrieg treten schwerwiegende Gebäudeschäden ein, die Institut und Sammlungen stark in Mitleidenschaft ziehen. Der größte Teil der Ausstellungsstücke wird ausgelagert und geht dadurch verloren. Ein Teil des Dachgeschosses brennt aus.

Nach dem Weggang Ramdohrs, der im Jahre 1950 einem Ruf nach Heidelberg folgt, kommt es in der Lehrtätigkeit zur Rückkehr zur kristallographischen Richtung. Im Jahre 1953 wird Will Kleber (*1906, +1970) berufen. Er sieht im Kristall das verbindende Glied für die Wissenschaften, die an anorganische Festkörper gebunden sind. In seiner viele Male aufgelegten „Einführung in die Kristallographie" macht er den Versuch der Synthese der Wissenschaften vom Kristall.

Unter Kleber wird ein lebhafter Ausbildungsbetrieb aufgebaut, der zur Befriedigung des großen Bedarfs an Mineralogen der petrographisch-lagerstättenkundlichen und der kristallographischen Richtung dient und der die Kräfte und räumlichen Möglichkeiten in vollem Umfang beansprucht.

Die umfangreichen mineralogisch-petrographischen Sammlungen werden im Jahre 1969 als „Mineralogisches Museum" mit anderen bedeutenden naturkundlichen Sammlungen (Paläontologie, Zoologie, Botanik und Anthropologie) zu dem „Museum für Naturkunde an der Humboldt-Universität" vereinigt. Durch die Neuberufung von Günter Hoppe (*1919) aus Greifswald werden Arbeiten zu akzessorischen Mineralen initiiert. Die wissenschaftshistorischen Arbeiten von G. Hoppe klären den wichtigen Beitrag Berliner Mineralogen zur Entwicklung der mineralogischen Wissenschaft.

Nach der Emeritierung von G. Hoppe im Jahre 1984 wird Hans-Joachim Bautsch (*1929) zum Direktor des Mineralogischen Museums berufen. Seine Arbeiten beschäftigen sich vor allem mit Mineralen aus ultrabasichen Gesteinen und ihren metamorphen Umwandlungsprodukten. Ende der 80er Jahre werden Arbeiten zur Verwendung und Erhaltung von Dekorationsgesteinen aufgenommen.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wird das Museum neu organisiert. Das „Mineralogische Museum" wir zum „Institut für Mineralogie". Als neuer Direktor wird aus Münster Dieter Stöffler (*1939) berufen. Das Institut wird personell erweitert. Das Institut erhält neue Labore mit einer modernen Ausstattung. Im Mittelpunkt der Forschung steht der Schwerpunkt „Kosmische Mineralogie und Planetologie".

Auswahl der bedeutendsten übernommenen Sammlungen und eigenen Sammelunternehmungen

Kustoden der mineralogischen Sammlung

Die Anfänge der Mineral- und Meteoritensammlung des Museums für Naturkunde Berlin gehen bis in das Jahr 1781 zurück, als die Mineralsammlung von Carl A. Gerhard, die unter anderem ein Pallas-Eisen enthielt, erworben wurde. Mit dieser Sammlung wurde der Grundstein für die Königliche Mineralsammlung gelegt, die sich in der Preußischen Bergakademie befand. Weitere Schenkungen, wie z. B. ein weiteres Pallas-Eisen des russischen Zaren Alexander I 1803 und das Durango (Humboldt)-Eisen von Alexander v. Humboldt 1807 folgten. Mit der Gründung der Berliner Universität (der heutigen Humboldt- Universität) im Jahre 1810 gelangten alle Mineralien dieser Sammlung in das Mineralogische Museum.

1817 erweiterte Christian S. Weiss die Sammlung durch den Kauf der Mineralsammlung von Martin H. Klaproth, die 17 Meteorite enthielt. Klaproth, der Entdecker von Uran und Zirkonium und einer der bedeutendsten Chemiker seiner Zeit, gehörte auch zu den ersten, die die ständige Anwesenheit von Nickel in Eisenmeteoriten erkannten.

Der erste handgeschriebene Katalog, der von G. Rose 1826 erstellt wurde, beinhaltete schon 31 verschiedene Meteorite. Weiss unterhielt ebenfalls enge Beziehungen zu Ernst Florens Friedrich Chladni, dem Begründer der Meteoritenkunde als eine Wissenschaft. Dies und die frühe Anerkennung seiner Ideen durch die Berliner Wissenschaftsakademie waren wahrscheinlich die Gründe dafür, daß Chladni seine Sammlung von 41 Meteoriten dem Museum vererbte. Die meisten dieser Meteorite befinden sich noch heute in der Sammlung.

Alexander von Humboldt war ein weiterer berühmter Förderer der Meteoritensammlung. Er schenkte dem Museum insgesamt 9 Meteorite, welche er während seiner Reisen gesammelt hatte oder geschenkt bekam. Größere Erwerbungen dieser Jahre waren die Bergemann-Sammlung 1837 und Teile der Shepard-Sammlung 1862. Gustav Rose, der 1862 und 1864 Kataloge veröffentlichte, erstellte 1864 seine Systematik der Meteorite mit Hilfe dieser Sammlung, die zu dieser Zeit 181 von 230 bekannten Meteoriten enthielt. Diese Systematik, später von Tschermak noch etwas verfeinert, war einige Jahrzehnte Grundlage der Meteoritenklassifikation. Carl Klein erweiterte die Anzahl der Meteoriten von 217 auf 500 und veröffentlichte verschiedene Kataloge in den Jahren 1889 bis 1906. Der letze Katalog enthält eine detaillierte Beschreibung und Untersuchung aller Meteoriten. In den folgenden Jahrzehnten war Meteoritenkunde kein bedeutendes Forschungsgebiet des Museums. Günther Hoppe belebte die Aktivitäten auf diesem Gebiet wieder und veröffentlichte 1969 und 1975 neue Kataloge.

Ein großer Zuwachs der Meteoritensammlung wurde 1993 und 1996 erreicht, als bedeutende Teile der Saharameteoriten von Acfer, Hammadah al Hamra, Ilafegh, Tanezrouft, usw. erworben wurden. Die Meteoritensammlung des Museums für Naturkunde Berlin umfaßt heute Meteoriten von 1287 verschiedenen Fundorten in über 3800 Proben. Alle Proben der Berliner Meteoritensammlung sind in einer Computerdatenbank erfaßt. Für jede sind folgende Daten, sofern bekannt, aufgenommen: 1. Meteoritenname, 2. Synonym, 3. Bestandsnummer, 4. Originalmasse, 5. gegenwärtige Masse, 6. Anzahl der Stücke, 7. Art der Erwerbung,

8. Herkunft (Person oder Institution), 9. Datum des Erwerbs, 10. Tausch, 11. Form und Aussehen, 12. Bemerkungen und 13. Standort.

Der neueste Katalog wurde 1996 veröffentlicht.

Frühe Evolution des Sonnensystems bis zur Akkretion anorganischer und organischer Materie zu protoplanetaren Körpern (Kosmische Mineralogie und Kosmochemie). Die Kollisionsgeschichte der terrestrischen planetaren Körper und ihre Rolle in der Evolution der Biosphäre und Lithosphäre der Erde (Geowissenschaftliche Planetologie).